Britt Großmann hat nach monatelanger harter und intensiver Vorbereitungszeit beim Gasshuku 2019 in Tamm ihre Prüfung zum 5. Dan mit großem Erfolg bestanden. Britt absolvierte die anspruchsvolle Prüfung zum 5. Schwarzgurt im Anschluss an das fünftägige Gasshuku. Das Gasshuku gilt als das Größte und Bekannteste Karate Trainingslager in Europa. Weit mehr als 800 Karateka aus der ganzen Welt waren zu diesem Event der Sonderklasse angereist um bei namhaften internationalen Trainern zu trainieren. So unterrichteten neben renommierten Deutschen Trainergrößen auch die Großmeister Sensei Tatsuya Naka aus Japan, Sensei Mai Shiina aus Japan und Sensei Johan La Grange aus Südafrika. Bei außergewöhnlich hohen Sommertemperaturen bereitete sich Großmann fünf Tage lang in insgesamt 18 Trainingsstunden bei verschiedenen Großmeistern auf die anstehende DAN-Prüfung am Freitag vor.
Diese absolvierte Sie unter den Argusaugen und gemäß den Aufgabenstellungen von Chiefinstruktor Hideo Ochi, selbst Träger des 9. DAN, Seele und Motor sowie Oberhaupt des Deutschen JKA Karate Verbandes e.V. (DJKB) und JKA Europa Instructor. Den langjährigen Bundestrainer und die Ausnahmeathletin verbindet eine erfolgreiche sportliche Vergangenheit, sind sie doch viele Jahre gemeinsam um die Welt gereist um Europa- und Weltmeistertitel zu erringen. Doch bei der DAN Prüfung gab es keine Sonderstellung für „Britta“ wie Sensei Ochi Großmann gerne nennt. So absolvierte Britt am Freitag in einer Kleingruppe von acht Prüflingen nach fünf harten Trainingstagen ihre DAN Prüfung, die ihr nach dem Kräftezehrenden Trainingseinheiten körperlich nochmal alles abverlangte. In vorbildlicher Weise präsentierte Britt ihr Können in den drei Säulen des Karate Kihon (Grundschule), Kata (Kampf gegen imaginäre Gegner) und Kumite (Freikampf). Für Britt Großmann, die 4fache Karate-Weltmeisterin im Kumite war es selbstverständlich, dass sie ihre vier Kumitekämpfe gegen die ebenfalls teilnehmenden Männer bestritt. Mit der Präsentation der frei ausgelosten Prüfungskatas „Heian Godan“ und „Enpi“ sowie Ihrer Wahlkata „Nijushiho“ konnte sie den Chiefinstruktor einmal mehr begeistern und durfte abends als jüngste Prüfungsteilnehmerin die Urkunde zum 5. DAN entgegennehmen. Zur Seite standen der Sportlerin am Prüfungstag ihr Trainer und Vater Kurt Weingand sowie die Mama und mehrere treue Wegbegleiter aus der Talgemeinde.
Großmann zeigte sich überraschend sentimental bei der Verleihung des DAN-Diploms. So hat sich die junge Mutter nach der Geburt ihrer drei Kinder mit dem 5. DAN selbst einen Traum erfüllt, an alte Spitzenleistungen angeknüpft und eine weitere Stufe im Karate erreicht. Bereits mit zarten vier Jahren hat Großmann unter der Leitung ihrer Mutter Gisela mit dem Karatetraining begonnen. Nach einer unglaublich erfolgreichen Wettkampfkarriere engagiert sie sich schon viele Jahre als Cheftrainerin im Verein und gibt ihr Können und Wissen nicht nur an die aktiven Wettkämpfer des Budo-Kai weiter sondern nimmt sich auch die Zeit gemeinsam mit den Kleinsten auf die Matte zu treten. Als Bundeskampfrichterin trägt sie für den Verband bei verschiedenen Wettkämpfen als Unparteiische zum fairen Ausgang der Wettkämpfe bei und als Patin der Lebenshilfe Bühl e.V. ist sie für Menschen mit Behinderung Vorbild und Motivator. In 38 Trainingsjahren wurde Karate für sie zu viel mehr als nur einem Hobby. So ist Karate für Britt Großmann gleichzeitig Philosophie und Lebenseinstellung.
Nun ist sie ranghöchste DAN-Trägerin im Budo-Kai Bühlertal e.V. und will mit Ihrem Kampfgeist, Ihrer Stärke, Ihrer Willenskraft und Ihrem soziales Engagement Vorbild für alle anderen Vereinskollegen sein.
Bericht: Kim Früh