Kurt und Gisela Weingand wurde die Leistungsplakette vom Deutschen Olympischen Sportbund für besondere Leistungen im Sport verliehen. Die vom DOSB Präsidenten Harald Denecken verliehene silberne Plakette honoriert das überdurchschnittliche sportliche Engagement des Ehepaares. Bereits vor 35 Jahren haben Kurt und Gissi Weingand im Jahr 1977 im Budo-Club in Greffern den Weg zum Karate gefunden. 1979 wechselten sie nach Bühlertal. Hier erkannte Abteilungsleiter Erich Künstle das Potential des engagierten Ehepaares und berief die beiden in den Abteilungsvorstand. 1980 übernahm Kurt Weingand neben seiner Trainertätigkeit die Posten des Schriftführers und des Pressewartes in der Karateabteilung. Seine Frau Gisela wurde im gleichen Jahr zur Schriftführerin des Hauptvereins gewählt. 1980 war das Schreiben von Protokollen noch bedeutend aufwändiger, da es in Privathaushalten noch keine PCs gab und die Dokumente alle mittels Schreibmaschine und Pauspapier getippt wurde. 1981 übernahm Kurt Weingand die Leitung der Karateabteilung. Diese Aufgabe füllt er bis heute voller Hingabe aus. Nur ein Jahr später im Jahr 1982 wurde Gissi zur Kassiererin gewählt und ist bis heute für die Finanzen der Karateabteilung zuständig. Neben der Vorstandstätigkeit engagieren sich Gissi und Kurt Weingand seit 1980 auch als erfolgreiche Trainer. Im Jahr 1981 gründete Gissi Weingand die erste Kindergruppe im Budo-Kai. Die junge Mutter wollte und konnte sich keinen Babysitter leisten und nahm die gemeinsame Tochter Britt Weingand mit ins Kindertraining. Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand ahnen, dass hiermit der Grundstein für Britts weltmeisterliche Karriere gelegt wurde. Voller Tatendrang bringt das Ehepaar sich in die Vereinsbelange des Budo-Kai Bühlertal ein. Während ihrer 35 jährigen Karatelaufbahn haben Kurt und Gisela jährliche Hüttenaufenthalte organisiert, Vereinsmeisterschaften ausgerichtet, Programme für den Tag der offenen Tür entworfen, Projekttage in Schulen veranstaltet, Weihnachtsfeiern für die Mitglieder geplant und geleitet, Trainingswochenenden geplant, und Vereinsausflüge initiiert. Aktiv trieb Kurt Weingand 1984 den Ausbau des Dojos im ehemaligen Gemeindearchiv voran. Jede freie Minute verbrachte er in Bühlertal beim Training oder Umbau. Die Anschaffung der Sauna im Budo-Kai wurde 1986 von Kurt Weingand initiiert und noch heute sind die Vereinsmitglieder dankbar sich nach hartem Training in der Sauna entspannen zu können. 1989 wurde Gisela Weingand vom Karate Verband Baden-Württemberg zur Vertreterin der weiblichen Jugend gewählt. 14 Jahre lang engagierte sie sich neben den Vereinsbelangen auch für die Jugendlichen im Kverband und war bei der Durchführung von Wettkämpfen, Lehrgängen und Talentsichtungen maßgeblich beteiligt. Kurt Weingand war zur gleichen Zeit jahrelang offizieller Betreuer für die Wettkämpfer des Landes Baden-Württemberg bei den Deutschen Meisterschaften. Im Jahr 1990 übernahm Gisela Weingand den Posten der Jugendleiterin im Budo-Kai und von 1992 bis 2003 hat sie als Kassiererin auch die Finanzen des Hauptvereins verwaltet. Das überdurchschnittliche Engagement des Mooser Ehepaares wurde im Jahr 1990 belohnt, als sich die Karate Abteilung des Budo-Kai bei der Ausschreibung des Deutschen Karate Verbands „Wo wird vorbildliche Jugendarbeit geleistet?“ bewarb und mit dem 1. Platz als Sieger hervorging. Gerne nahmen Kurt und Gisela Weingand den Preis für die Beste Jugendarbeit in Deutschland entgegen. Mit dem erfolgreichen Mädchenteam konnte Trainer Kurt Weingand sämtliche Mannschaftstitel in Baden Württemberg und Deutschland gewinnen. Bereits 1991 ging der Deutsche Meistertitel im Damen Team an die Bühlertäler. Seither errang der Erfolgstrainer mit dem Team um seine Tochter Britt Weingand unzählige Meistertitel an Baden-Württembergischen Meisterschaften, Deutschen Meisterschaften und sämtlichen Turnieren im Bundesgebiet. Hochgeachtet reiste die Bühler Equipe um die Betreuer Kurt und Gisela Weingand an unzähligen Wochenenden von Karate Wettkampf zu Karate Wettkampf. Im Jahr 1996 gewann das Sensationsteam des Budo-Kai unter Trainer Kurt Weingand die Oberliga Baden-Württemberg und sicherte sich damit den Aufstieg in die Bundesliga. Aus finanziellen Gründen war der Aufstieg für den kleinen Dorfverein leider nicht zu stemmen und somit verzichteten die Mädchen zu Gunsten des
Zweitplatzierten auf den Bundesligastart. Die gemeinsame Tochter Britt Weingand entwickelte sich zum absoluten Ausnahmetalent und wurde im Jahr 2005 überlegen WKC Karate Weltmeisterin in Novi Sad (Serbien Montenegro). Als Bundeskaderathletin reiste Britt in Begleitung ihrer Eltern über sämtliche Kontinente zu Europa- und Weltmeisterschaften. Zur WM in Paris, Bochum und zu Britts Abschluss-Weltmeisterschaft in Italien organisierten Kurt und Gissi Reisebusse für die Bühlertäler Fangemeinde. Unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse entstanden auf den unzähligen Reisen zu Karate Wettkämpfen. Auch in den kommenden Jahren führten die Beiden bis heute zahlreiche weitere Kämpfer des Budo-Kai in den Landes- und Bundeskader und einige sogar in die Nationalmannschaft.
Noch heute leitet Gisela Weingand das Kindertraining für die Allerkleinsten und Kurt Weingand trainiert als Cheftrainer die Oldies, die Erwachsenengruppe und leitet das Jugendfördertraining. Ein Höhepunkt in ihrem Karateleben war auch ein gemeinsamer Trainingsaufenthalt in Japan. Dabei hat Kurt als einer der sehr wenig Auserwählten in Okinawa, dem Ursprung des Karate, seine DAN Graduierung abgelegt. Er ist heute Träger des 4. DAN.
Kurt und Gisela Weingand haben in den vergangenen 35 Jahren jede freie Minute ihrem Hobby Karate gewidmet und sich dabei unglaublich für den Verein engagiert. Dabei haben sie viele ihrer Zöglinge vom ersten Kindertraining über deren Hochzeit bis heute begleitet. Ein Leben ohne Karate wäre für das sportbegeisterte Ehepaar nicht denkbar und ihr überdurchschnittliches ehrenamtliches Engagement wurde mit der Auszeichnung des DOSB geehrt.