Am Wochenende um den 10. Juni 2023 fand in Bochum die Deutsche Meisterschaft im Karate statt. Etwa 600 Starter aus 75-80 Vereinen von München über Magdeburg bis nach Hamburg gingen im RuhrCongress Bochum an den Start. Nach der langen Corona-Wettkampfpause waren erstmals wieder zwei junge Talente, Aurelia Großmann und Benita Fischer, vom Budo-Kai Bühlertal bei der Deutschen Meisterschaft im Karate am Start. Unterstützt wurden die beiden Karateka von vierfacher Weltmeisterin Britt Großmann und Erfolgstrainer Kurt Weingand, welcher nunmehr seit über 30 Jahren seine Schützlinge von regionalen bis zu internationalen Wettkämpfen begleitet.

Bei der Großveranstaltung in der imposanten Rundsporthalle, direkt neben dem bekannten Vonovia Ruhrstadion des VfL Bochum, waren die jungen Kämpferinnen erstmals unter den deutschlandweit besten Karateka am Start. Ab 9 Uhr wurde auf 6 Tatami (Wettkampfflächen) gezeigt, was Deutschland im Karate zu bieten hat.

Zuerst stand der Kata Wettbewerb an, bei der immer zwei Karateka nebeneinander starten. Von einem Kampfrichter wird eine Kata ausgewählt, welche nach nur wenigen Sekunden zeitgleich vorzutragen ist. Anschließend entscheiden fünf Kampfrichter per Flagge, ob rot oder weiß gewinnt. Somit ist die Leistung von etwa einer Minute entscheidend, ob sich das Training eines Vorbereitungsjahres, das in all der Nervosität abrufbar ist, auszahlt und gezeigt werden kann.

Nachdem Aurelia Großmann bereits bei der Mitteldeutschen Meisterschaft im März den Titel in der Altersklasse 9-11 Jahre gewonnen und ein sportliches Ausrufezeichen gesetzt hatte, reiste sie mit großen Erwartungen zur deutschen Meisterschaft. Mit einer starken Heian Shodan konnte Aurelia in der Klasse Mädchen 9-11 Jahre eine gute persönliche Leistung zeigen, musste sich aber leider gegen Pindur aus Wattenscheid geschlagen geben.

Benita Fischer, welche sich bei der Mitteldeutschen im Kumite ebenfalls auf dem Treppchen platziert hatte, startete bei den 14–15-jährigen Mädchen. In einem von vier weiteren Pools ging sie als eine von 44 Karateka an den Start. Nach einem Freilos wurde ihr in der nächsten Runde, die Kata Heian Shodan zugelost, welche sie mit starkem Kime (Körperspannung) und einem hervorragenden Timing in guter technischer Form vorzeigte, so dass sie ihren ersten Sieg bei der deutschen Meisterschaft erreichen konnte. In der nächsten Runde wurde die Kata Heian Nidan vom Hauptkampfrichter gezogen. Mit einer starken Vorführung musste sich Fischer der Gegnerin Wasilewski aus Hannover geschlagen geben. Am Ende bedeutete dies Platz 9 für Benita im Kata Wettbewerb bei ihrem ersten Start bei einer Deutschen Meisterschaft.

Kurz vor Mittag war dann Aurelia Großmann in ihrer Paradedisziplin Kumite am Start. Nach der ersten Runde konnte sie L. Ecker aus Reichenberg mit ihren starken Techniken beim Kihon Ippon Kumite klar besiegen. Im Kampf um den Einzug ins Poolfinale zeigten Großmann aus Bühlertal und Schaulies aus Magdeburg-Barleben einen spannenden Kampf, den Aurelia sehr knapp verlor. Somit schied sie hauch eng um den Einzug ins kleine Finale gegen die spätere Vizedeutsche Meisterin aus, was für Aurelia einen hervorragenden 5. Platz bedeutete.

Benita Fischer konnte im Jiyu-Ippon Kumite, einer Vorform für den Freikampf, gegen Seile aus Tamm leider nicht punkten und schied somit aus.

Das Trainerteam Weingand und Großmann zeigten sich sehr zufrieden mit den beiden jungen Mädchen. Der erste Start bei einer Deutschen Meisterschaft konnte beiden Youngsters aufzeigen, dass sie technisch und psychisch beim Wettkampf bestehen können und einfach mehr Routine benötigen. Der Weg ist geebnet. Schon am 9. Juli werden Aurelia und Benita mit ihren Vereinskameraden des Budo-Kai Bühlertal bei der Südwestdeutschen Meisterschaft in Iffezheim an den Start gehen.